A 9 DomQuartier Rundgang

"Das Domquartier in der
Salzburger Altstadt ist einzigartig"

Mit der Eröffnung des neuen DomQuartiers setzte
Salzburg am
17. Mai 2014 ein kulturelles Highlight im Herzen der Stadt: Das ehemalige
Zentrum fürsterzbischöflicher Macht, der Komplex aus Residenz und Dom, ergänzt
um das Benediktinerkloster St. Peter, ist erstmals nach 200 Jahren der
Öffentlichkeit als Rundgang erlebbar.


1.) Die Prunkräume in der Residenz zu Salzburg

Die Tour de Baroque durchs DomQuartier geleitet zuerst durch
die Prunkräume der Residenz, wo die Fürsterzbischöfe ihren Wohn- und Amtssitz
hatten. Üppige Interieurs, aufwändige Stuckaturen und prächtige Deckengemälde
zeugen von der Lust der Herrscher zur Inszenierung.

 Der Rundgang führt
vom prunkvollen Entrée, dem Carabinierisaal, über den Rittersaal, das
Ratszimmer und die Antecamera (eine Art Warteraum) zum prächtig ausgestatteten
Audienzsaal. Daran schließen die privaten Gemächer - Arbeitszimmer,
Schreibkabinett und Schlafzimmer - sowie weitere Gesellschaftsräume an.
Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau begann 1604 mit dem Bau der barocken
Residenz. Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts wurde der Palast dem jeweiligen
Geschmack der Herrscher angepasst. Franz Anton Harrach ließ die Residenz im
Stil des Hochbarock modernisieren: Unter der Gesamtleitung von Baumeister
Johann Lukas von Hildebrandt waren die bedeutendsten Künstler der Zeit, wie der
Maler Johann Michael Rottmayr, am Werk.

2.)  Barock in der Sammlung der Residenzgalerie

Insgesamt elf Räume der Residenz beherbergen das
prunkvollste Museum des Landes: die Residenzgalerie. In der aktuellen Schau
begegnen wir exquisiten Werken italienischer, französischer, niederländischer
und österreichischer Meister des 17. und 18. Jahrhunderts.

 1923 wurde die
Residenzgalerie neu gegründet. Die heutige Sammlung umfasst europäische Malerei
des 16. bis 19. Jahrhunderts, mit Schwerpunkt auf dem Barock. Das berühmteste
Werk der Sammlung, Rembrandts "Betende alte Frau", ist ebenso zu sehen wie
bedeutende Stillleben, Landschaften und Porträts.

3.) Das Salzburg Museum im Nordoratorium

Die Räumlichkeiten im Nordoratorium werden künftig von
verschiedenen Institutionen mit Sonderausstellungen bespielt. Als erstes ist
das Salzburg Museum mit der Sammlung Rossacher zu Gast. Entwürfe von
Barockmeistern erzählen von der Idee bis zur Ausführung eines Werks.

 Von 1973 bis 2012 war die Sammlung Rossacher, die sich ausschließlich dem barocken Entwurf widmet, im
Barockmuseum im Mirabellgarten beheimatet. Danach übersiedelte sie ins Salzburg
Museum. Das Nordoratorium wurde nach 1620 fertig gestellt. Der hinterste Raum
ist dem heiligen Rupert geweiht, der als erster Bischof von Salzburg wirkte.

4.) Die Orgelempore im Dom zu Salzburg

Auf der Orgelempore eröffnet sich ein imposanter Blick in
das Hauptschiff des Salzburger Doms. Vor 400 Jahren, am 14. April 1614, legte
Fürsterzbischof Marcus Sitticus den Grundstein zum barocken Dom, der nach
Plänen des aus Italien stammenden Baumeisters Santino Solari erbaut wurde. Eingeweiht
wurde er erst 1628 von seinem Nachfolger Paris Lodron.

 Der Dom gilt als das geistliche Zentrum der Stadt. Der erste Bau wurde 774 durch Bischof Virgil
geweiht. Und zwar an jener Stelle, wo bereits der heilige Rupert eine Kirche
errichtet hatte. Die Hauptorgel auf der Westempore entstand 1703 - als fünfte
Domorgel. Sie besteht aus 4121 Pfeifen und 58 Registern.

5.) Die Sammlungen des Dommuseums

In den Emporenräumen des Salzburger Doms befindet sich seit
1974 das Dom- und Diözesanmuseum, das Kunstwerke aus 1300 Jahren Salzburger
Kirchengeschichte versammelt: wertvolle, nicht mehr in Gebrauch stehende
sakrale Kunstwerke aus verschiedenen Pfarren der Erzdiözese.

 In der Frühzeit
wurden die Emporenräume als Kapellen genutzt. Seit 40 Jahren beherbergen sie
nun den Domschatz, der aus wertvollen Utensilien und Gewändern, die im Dom in
Verwendung waren oder sind, besteht. Die Kelche, Monstranzen, Bischofsstäbe,
Mitren und Chormäntel geben Zeugnis vom tiefen Glauben sowie Kunstsinn der
Auftraggeber. Ältestes und wichtigstes Exponat ist das sogenannte
Rupertuskreuz, das in die Zeit des heiligen Virgil um 700/750 datiert.

6.) Das Universum der Kunst- und Wunderkammer

Im südlichen Dombogen richteten Fürsterzbischof Guidobald
Graf von Thun und sein Nachfolger, Max Gandolf Graf Kuenburg, in der zweiten
Hälfte des 17. Jahrhunderts eine Kunst- und Wunderkammer ein, die Objekte aus
Bergkristall, Elfenbein sowie Edelsteinen versammelte.

Mit der Gründung des Dommuseums 1974 bemühte man sich, die
Kunst- und Wunderkammer zu rekonstruieren. Geschnittener Bergkristall, Türmchen
aus Elfenbein oder ein Narwalzahn sind hier ebenso zu bestaunen wie exotische
Tiere, wissenschaftliche Instrumente und ein bemalter Himmelsglobus.

7.) Die Lange Galerie der Erzabtei St. Peter

In der direkt an die Kunst- und Wunderkammer anschließenden
Langen Galerie richteten die Fürsterzbischöfe im 17. Jahrhundert eine
Gemäldegalerie ein. Die Erzabtei St. Peter schließt an diese Tradition an und
zeigt religiöse Bilder aus ihrer Kunstsammlung.

1819 wurde die Lange Galerie der Abtei St. Peter
zugesprochen, deren Klosteranlage sich hinter dem Komplex anfügt. Auf einer
durchgehenden Wand von 70 Metern zeigt St. Peter Kunstwerke, die für die Abtei
entstanden sind und auch der religiösen Andacht dienen. Die der Gemäldewand
gegenüberliegenden Fenster geben den Blick auf den Domplatz frei, wo sich im
Sommer alljährlich seit fast 100 Jahren das Spiel vom Sterben des reichen
Mannes - der "Jedermann" - wiederholt.

8.) Das neu adaptierte Museum St. Peter im Wallistrakt

Das neu gestaltete Museum St. Peter befindet sich im
Wallistrakt, im ältesten erhaltenen Bauteil des 1604 unter Wolf Dietrich
begonnenen barocken Neubaus der Salzburger Residenz. Die Kunstschätze der
Erzabtei St. Peter bekommen hier erstmalig ihre ständige Heimstatt.

 Anders als die fürsterzbischöflichen
Kunstsammlungen wurden jene von St. Peter nicht säkularisiert und enteignet,
weshalb viele wertvolle Stücke - immerhin geschätzte 40 000 Objekte - erhalten
blieben. Eine Auswahl der schönsten Exponate wird erstmals seit 1982 wieder der
Öffentlichkeit präsentiert: Münzen, Messkelche, Kreuze, Andachtsbildchen u.v.m.
sowie eines der ältesten Objekte, das Rupertuspastorale, ein Abtstab aus dem
11./12. Jahrhundert. In einem dritten Raum wird die Geschichte des ältesten -
seit 696 bestehenden - Klosters im deutschsprachigen Raum in Wort und Bild
anschaulich erzählt.


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